Entscheidend für den Schutz vor Allergien ist ein gut trainiertes Immunsystem. Während harmlose Allergene wie Hausstaubmilben oder Pollen von einem intakten Immunsystem einfach ignoriert werden, reagiert der Körper bei Allergikern mit massiven Symptomen: Die Bronchien schwellen an, die Atemmuskulatur verkrampft, die Nase rinnt, die Augen jucken. Wer an einer Allergie leidet, hat auch ein erhöhtes Risiko für allergisches Asthma.
Schon lange war bekannt, dass Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, seltener von Allergien und Asthma betroffen sind. Forscher stellten nun fest, dass bestimmte Bestandteile von Bakterien, die sogenannten Endotoxine, im Körper ein Enzym namens A20 aktivieren können, das sich in der Schleimhaut der Atemwege befindet. Ist das Enzym einmal aktiviert, so schützt es offenbar vor Allergien.
In Gang gesetzt wird dieser Prozess durch Endotoxine, die im Bauernhofstaub und besonders häufig in Kuhställen vorkommen. Eine Studie zeigte, dass das Immunsystem von Kindern, die auf Bauernhöfen aufwachsen, auf vorteilhafte Weise stimuliert wird. Sie sind vor Heuschnupfen und Asthma besser geschützt als Gleichaltrige, die nicht dem typischen, mit Pilz- und Bakterienpartikeln angereichertem Milieu am Bauernhof ausgesetzt waren.
Stallstaub schützt
Am besten wirkt die Allergieprävention, wenn bereits die schwangere Mutter Stallstaub einatmet. Auch in anderer Hinsicht können die Lebensgewohnheiten der werdenden Mutter einen entscheidenden Einfluss auf die Fitness des Immunsystems ihres Kindes haben. So werden die Abwehrzellen im Immunsystem des Babys in Mitleidenschaft gezogen, wenn die Mutter während der Schwangerschaft raucht.
Beeinflusst wird das Immunsystem weiters durch den Geburtsvorgang: Wird ein Kind auf natürlichem Wege geboren, so bekommt es eine Portion jenes schützenden Mikrobioms aus der Darmflora der Mutter mit, das für den Allergieschutz, aber auch für die Verringerung der Infektanfälligkeit und des Risikos für Autoimmunerkrankungen wichtig ist. Bei einer Kaiserschnittgeburt bleibt dieser Effekt aus. Allergien vorbeugen kann man – so der neueste Stand der Wissenschaft – auch, indem Babys bis zum vierten Lebensmonat ausschließlich gestillt werden.
Danach soll aber unverzüglich mit der Beikost begonnen werden. Heuschnupfen wird mit der sogenannten allergenspezifischen Immuntherapie behandelt. Durch den kontrollierten Kontakt mit den allergieauslösenden Stoffen lernt der Körper bei dieser Langzeittherapie, die jeweiligen Allergene zu tolerieren und nicht mehr überschießend darauf zu reagieren. Die Immuntherapie hilft außerdem, Asthma bronchiale als Folgeerkrankung der Allergie zu vermeiden. Heuschnupfen gilt als ein Hauptrisikofaktor für Asthma. Zur Linderung von Heuschnupfen-Symptomen werden Antihistaminika und Kortison-Präparate empfohlen. Fragen Sie in unserer Apotheke nach rezeptfrei erhältlichen Mitteln zur Linderung Ihrer Beschwerden.
Was passiert bei einer Allergie?
Bei Allergikern bekämpft das Immunsystem nicht nur tatsächlich gefährliche Fremdstoffe und Krankheitserreger sondern macht zusätzlich mit einer überschießenden Abwehrreaktion gegen eigentlich harmlose Allergene mobil. Dabei werden Abwehreinheiten aktiviert, die Entzündungen auslösen und dadurch den Körper schädigen.